Liebe KI-Interessierte,
heute geht es um eine Frage, die ich sehr häufig in meinen Gesprächen und Vorträgen höre:
Was passiert mit meinen Daten, wenn ich in ChatGPT etwas Persönliches schreibe?
Viele fragen sich: “Was passiert eigentlich mit meinen Daten, wenn ich bei ChatGPT & Co. etwas Persönliches schreibe? Bleibt das nur in meinem Account – oder taucht das irgendwann irgendwo wieder auf?”
Ich erinnere mich selbst sehr gut an dieses Unbehagen, als ich vor drei Jahren angefangen habe, die Tools zu nutzen. Man fragt sich unweigerlich: Gebe ich hier gerade etwas preis, das ich später bereue?
Heute sehe ich das deutlich klarer, weil ich die technischen Grundlagen verstanden habe.
Die Antwort auf die Frage ist nicht pauschal, sondern muss in drei verschiedenen Dimensionen betrachtet werden. Diese werden im Alltag oft durcheinandergeworfen.
Drei verschiedene Daten-Dimensionen
1. Das Modelltraining
Das Training eines Modells wie GPT-4 ist ein abgeschlossener Prozess – es lernt nicht „live“ während wir chatten. Das Modell speichert keine Dokumente oder Personen als sofort abrufbare Information.
Aber: In den Standardeinstellungen werden Chats genutzt, um zukünftige Modelle zu trainieren (z.B. GPT-5).
Allerdings: Sie sind dem nicht ausgeliefert. Auch als Privatnutzende können Sie in den Einstellungen (unter „Datenkontrollen“) das Training mit Ihren Daten deaktivieren. Tun Sie das, fließen Ihre Eingaben nicht in kommende Modelle ein.
2. Systemverbesserung und Qualitätssicherung
Dies ist der Teil, den man als Privatnutzer kaum umgehen kann. Auch wenn Sie das Training deaktivieren, werden Chats oft temporär (meist 30 Tage) gespeichert, um Missbrauch zu erkennen.
Hier geht es um:
- Sicherheitstests (z.B. die Suche nach illegalen Inhalten)
- Stichproben durch Mitarbeitende bei Verdachtsfällen
- Betriebsstabilität
Das ist kein Modelltraining, sondern eine Sicherheitsmaßnahme. Diesen Prozess können in der Regel nur Firmenkunden (Enterprise Lösungen) komplett ausschalten.
3. Personalisierung innerhalb Ihres eigenen Accounts
Das ist die Ebene, die heute oft unterschätzt wird.
Wenn Sie in Ihren Einstellungen Funktionen wie das „Gedächtnis“ (Memory) aktiviert haben, merkt sich das System Ihren Verlauf und Ihre Präferenzen. Ich persönlich nutze diese Option, da es die Antworten, die ich bekomme, so viel besser machen - vor allem beim Schreiben von Texten. So muss ich nicht immer wieder in Bezug auf die Sprache nachprompten, sondern bekomme meist gleich einen Text in meinem Sprachstil.
Technisch gesehen ist das allerdings kein Lernen des Modells, sondern ein persönlicher Notizblock der KI für Sie. Das heißt: Ihre Daten werden genutzt – aber nur, um Ihnen bessere Antworten zu geben. Sie ändern nicht das weltweite Modell.
Was Sie praktisch tun können – auch ohne Firmenlösung
Dies ist die wichtigste und einzige Regel, die hundertprozentig wirkt: Behandeln Sie den Chat immer so, als wäre er öffentlich.
1. Die 100%-Regel
Verhindern Sie, dass Daten überhaupt erst in das System gelangen. Geben Sie keine direkten persönlichen Identifikatoren (Namen, E-Mail-Adressen), konkrete finanzielle oder medizinische Details, noch unveröffentlichte Geschäftsgeheimnisse ein. Der einzige Ort, an dem Ihre Daten sicher sind, ist Ihr eigener Rechner.
2. Die Methode der Abstraktion
Wenn Sie strukturelle oder inhaltliche Hilfe benötigen, der Text selbst aber vertraulich ist, wenden Sie die Datenabstraktion an. Sie trennen dabei die Struktur (die die KI braucht) von den Fakten (die vertraulich sind).
So funktioniert es: Ersetzen Sie alle identifizierenden Variablen (Namen, Beträge, genaue Daten, spezifische Orte) durch generische Platzhalter, bevor Sie den Text eingeben.
Konkrete Beispiele für Platzhalter:
- Statt eines Namens: „Mitarbeiter A“ oder „eine Führungskraft“.
- Statt einer Summe: „$1.000.000“ wird zu „ein hoher fünfstelliger Betrag“.
- Statt eines Datums: „20.03.2025“ wird zu „Q1 des nächsten Jahres“.
Das Ziel ist, niemals das Originaldokument hineinzukopieren. Das spart Zeit, schützt die Kerninformationen und hält die Sicherheit hoch.
Was mich heute beruhigt
Seit ich die technischen Abläufe verstanden habe, weiß ich:
- Meine Eingaben trainieren das Modell nicht - wenn ich die entsprechende Einstellung aktiviert habe.
- Mein Eingaben können stichprobenartig geprüft werden – aber nicht öffentlich eingesehen.
- Meine Eingaben beeinflussen konkret nur die Antworten innerhalb meines eigenen Accounts.
Diese Differenzierung hilft mir, das diffuse Unbehagen abzulegen. Ich weiß heute genau, worüber ich Kontrolle habe – und worüber nicht. Und das macht die Nutzung deutlich entspannter.
Praktische Anleitung
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Hinweis: Dieser Beitrag ist in enger Zusammenarbeit mit KI geschrieben worden und persönlich von Dr. Beate Freuding, Geschäftsführerin von The Digital Leader, kuratiert. Der Beitrag dient der allgemeinen Information und Orientierung. Er stellt keine Rechtsberatung dar und kann eine individuelle juristische Prüfung im Einzelfall nicht ersetzen. Für Entscheidungen, die auf Basis dieses Beitrags getroffen werden, übernimmt die Autorin keine Haftung.